Hluboká nad Vltavou (Frauenberg)
Státní zámek Hluboká, 373 41 Hluboká nad Vltavou
Tel. +420 387 843 911
   An der Stelle des heutigen Schlosses stand seit der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts eine
frühgotische Burg, die Ende des 15. Jahrhunderts von Wilhelm von Pernstein wesentlich erweitert
wurde. Im Jahre 1562 verkaufte König Ferdinand I. Hluboká den Herren von Hradec in erblichen
Besitz, die die Burg zu einem Renaissanceschloß umbauten. Ein Jahrhundert später kaufte die
Herrschaft von Hluboká Johann Adolf I. von Schwarzenberg, Begründer des Familienzweiges, der
in Südböhmen fast dreihundert Jahre lang wirkte. Auf Wunsch des Fürsten Adam Franz, Adolfs
Enkel, wurde das Schloß zu Beginn des 18. Jahrhunderts von P. I. Bayer und seinem Nachfolger
E. Martinelli in die Barockgestalt umgebaut.
   Im zweiten Drittel des 19. Jahrhunderts beschlossen Fürst Johann Adolf II. und seine Gattin
Eleonore, Hluboká nochmals umzubauen, diesmal in eine romantische Gestalt. Das Projekt wurde
vom Architekten Franz Beer ausgearbeitet, der auch die 1840 begonnenen Bauarbeiten zwanzig
Jahre lang leitete. Die alten Gebäude wurden abgetragen und an ihrer Stelle ein malerisches
Schloß im Stil der Tudorgotik neu errichtet. Seine anspruchsvolle äußere und innere Ausschmückung
beendete der Nachfolger Beers, Ferdinand Deworetzky, im Jahre 1871.
 
 
 
 
 
 
   Hluboká gehört ohne Zweifel zu den schönsten Schlössern der Tschechischen Republik. Wände und
Decken der Repräsentationsräume im ersten Stock sind mit edlen Hölzern in ungewöhnlich reicher
Schnitzerei verkleidet. Das Schlafzimmer und der Ankleideraum von Fürstin Eleonore, das
Hamilton-Kabinett und den Lesesaal schmücken Bilder von europäischen Meistern des 16. bis 18.
Jahrhunderts, schöne Lüster, Spätrenaissancevitragen und Fayence aus Delft. Die wertvollsten
Möbelstücke sind im Morgensalon untergebracht und durch bemalte chinesische Vasen aus dem 18.
Jahrhundert ergänzt.
 
 
 
 
 
 
   Die Portraits an den Wänden Morgensalons, des kleinen Speisesaals, des Raucher- und des
Empfangssalons stellen die bedeutendsten Vertreter der Familie von Schwarzenberg dar. An den
Wänden des großen Speisesaals befindet sich ein wertvolles Ensemble von in der 1. Hälfte des 17.
Jahrhunderts in Brüssel hergestellten Tapisserien.
 
 
 
 
 
 
   Der größte Saal ist die Bibliothek mit einer Kassettendecke, die von der Stammburg Schwarzenberg
nach Hluboká gebracht wurde. Ein allgemein ausgezeichnetes Niveau hat die Waffenkammer von Hluboká.
 
 
   In der ehemaligen Schloßreithalle hat heute die Südböhmische Mikoláš-Aleš-Galerie mit einer
ausgezeichneten Exposition gotischer Gemälde und Statuen, holländischer und flämischer Malerei
des 17. und 18. Jahrhunderts und wechselnden Ausstellungen moderner Kunst im Hauptsaal ihren Sitz.