Konopištì (Konopischt)
Státní zámek Konopištì, 256 01 Benešov u Prahy
Tel. +420 317 721 366, e-mail: konopiste@pusc.cz
Vorgänger des heutigen Schlosses war im 14. Jh. die Burg der Herren von Benešov (Beneschau),
die unter der Familie Sternberg spätgotisch und zu Beginn des 17. Jh. im
Spätrenaissancestil umgebaut wurde. In der 1. Hälfte des 18. Jh. kam es unter der
Herrschaft der Familie Vrtba zu umfangreichen Barockveränderungen des Schloßgebäudes,
besonders im südlichen Teil. Im Jahre 1887 wurde Franz Ferdinand d'Este, der Thronfolger
des österreichisch-ungarischen Kaisers, zum Besitzer, der in den Jahren 1889 - 1894
umfangreiche Restaurierungsarbeiten durchführen ließ, die mit Umbauten im neugotischen Stil
verbunden waren. Die Baupläne arbeitete der tschechische Architekt J. Mocker aus, der sich
zusammen mit J. Schmoranz an den Entwürfen der Interieurs beteiligte. Erzherzog Ferdinand
bereicherte die Räume durch Mobiliar von hohem Wert.
 
Konopištì bewahrt ungewöhnlich reiche Sammlungen von Kunst- und Kunsthandwerksgegenständen
verschiedenster Art aus der Zeit der Gotik, Renaissance, des Barock und auch der neuen Zeit
auf. Durch den Umfang dieser Sammlungen gehört Konopištì zu den interessantesten Schlössern
Mitteleuropas. Bekannt ist die berühmte Waffenkammer der Familie d'Este, die der Erzherzog
von Modena nach Konopištì bringen ließ und die zu den interessantesten in Europa gehört.
Einmalig ist auch eine Kollektion von kirchlichen Antiquitäten, die sich auf den Kult des
Hl. Georg, des Schutzpatrons der Ritter, bezieht. Von den Interieurs gehören zu den besten
die Repräsentationssalons im ersten Stock, z. B. der Empfangs- und der Säulensalon, beide
mit außerordentlich wertvollen italienischen Kabinetts aus dem 17. Jh., der Große
Speisesaal mit einer Deckenfreske aus der Mitte des 18. Jh. von F. J. Lux und die Schloßkapelle
mit herrlich ausgeschmückten Gewölben. Von den Wohnräumen sind z. B. der Vrtba- und der
Tirpitzsalon, das Rosa Zimmer und Wilhelms Schlafzimmer hervorzuheben. Die Schloßgänge sind mit
verschiedenen Jagdtrophäen ausgeschmückt.