Praha (Prag)
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   Fast genau in der Mitte des Landes der Tschechen, im Prager Becken, gründeten die Pøemysliden im 9. Jahrhundert die Prager Burg. Unter ihrem Schutz entstanden die einzelnen Städte Prags. Für ganze Jahrhunderte war Prag das Zentrum des tschechischen Staates. Seine Geschichte, die ruhmreiche wie auch die tragische, war stets auch die Geschichte des ganzen Landes.
   Die Karlsbrücke. Schon im Jahre 1170 wurden beide Moldau-Ufer durch die steinerne Judithbrücke
verbunden, die im Jahre 1342 durch Hochwasser vernichtet wurde. Die neue Brücke wurde von
Kaiser Karl IV. im Jahre 1357 gegründet, den Bau der Brücke mit 16 Bögen führte die
St.-Veits-Bauhütte unter Leitung von Peter Parler aus. Die Brücke wurde noch zu Lebzeiten ihres
Gründers vollendet. In den Jahren 1683-1720 schmückten führende Bildhauer des böhmischen
Barocks, Ferdinand M. Brokoff, Matthias B. Braun, M. V. Jäckel, J. O. Mayer und andere, die
Brücke mit dreißig Statuengruppen aus.
   Das Nationalmuseum. Eine Dominante des Wenzelsplatzes, des Hauptplatzes Prags, bildet das Neorenaissancegebäude des Nationalmuseums, das in den Jahren 1885-1890 nach dem Entwurf von Josef Schulz gebaut wurde. Das Gebäude hat eine viereckige abgeschlossene Disposition mit zwei Innenhöfen, die durch einen Querflügel mit einer Treppenhalle voneinander getrennt sind. Die Thematik der inneren Ausschmückung ist mit dem nationalen Programm verknüpft. Gleich am Eingang symbolisieren Mauders Statuen Historie und Naturwissenschaft die Hauptorientierung des Museums, und zwar historische und naturkundliche Sammlungen. Unter den Interieuren ragt durch seine Programmausschmückung das zentral plazierte Pantheon (auf dem Bild) hervor mit Wandmalereien von František Ženíšek, Václav Brožík und Vojtìch Hynais, die die ruhmreichsten Perioden der böhmischen Geschichte darstellen.