Tábor (Tabor)
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   An der Stelle des ältesten Teiles der Stadt Tábor stand seit dem 14. Jahrhundert die Burg Hradištì, die später in die städtische Bebauung eingegangen ist. Nur ein zylindrischer Turm ist erhalten geblieben, der seit dem 16. Jh. Kotnov genannt wurde. Im Frühjahr 1420 besetzten die Hussiten die damals schon verödete Burg und bauten eine Stadt davor, die sie Hradištì hory Tábor (Burgstätte des Berges Tábor) nannten. Die Hussiten haben diesen ihren Hauptsitz im Süden Böhmens sofort befestigt, aber die Hauptentwicklung der Stadt begann erst nach ihrer Niederlage im Jahre 1434. In dieser Zeit wurde auch das mächtige Bechynìr Tor erbaut. Tábor wurde durch die habsburgischen Heere und durch die Truppen der böhmischen Stände in den Jahren 1619 - 1621 beträchtlich beschädigt, entwickelte sich aber trotzdem ständig weiter. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauern abgetragen. Nach 1872 begann sich das Zentrum der Stadt nach Osten zu verlagern, wodurch der Zerstörung der Innenstadt Einhalt geboten wurde.


Der Markt von Tábor wird durch die nach 1440 erbaute Dechanteikirche der Verwandlung des Herrn dominiert. Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1512 von Meister Stanìk eingewölbt. Das Diamantengewölbe gehört zu den bemerkenswertesten in Südböhmen. Nicht weniger interessant ist das Rathaus, das ungefähr zu gleicher Zeit wie die Kirche erbaut wurde. Die meisten Häuser auf dem Markt haben einen spätgotischen Kern, die Fronten stammen zumeist aus der Renaissancezeit, aber man findet hier auch jüngere Baustile. Von den zahlreichen und vielgestaltigen Bürgerhäusern am Markt erwähnen wir das Haus Nr. 19 mit Sgraffitischmuck und einem fünfschichtigen Bogengiebel aus der Renaissancezeit. Das Ctibor- Haus hat einen hohen Giebel mit reichem abgerundetem Feld aus der Zeit nach 1532, das Haus Nr. 17 hat einen Giebel mit Gesimsen und Pilastern. Sehr reich gegliederte Bürgerhäuser befinden sich auch in den Hauptstraßen neben dem Markt, wie z. B. das Stárek-Haus in der Pražská Staße, dessen Fassade mit einem reichen ornamentalen und figuralen Sgraffito aus dem Jahre 1570 die Aufmerksamkeit auf sich zieht. In kleineren Straßen der Stadt kann man sich verirren, jedoch nicht für lange. Man kann nirgendwo anders hingelangen als an den Rand des alten Tábor, der an den unteren Teilen der mittelalterlichen Stadtmauer leicht erkennbar ist. An ihnen entlang können die Besucher von Tábor einen beträchtlichen Teil des Stadtzentrums umschreiten und so die Aussicht von den hohen Hängen nach unten und auch in die Ferne genießen.


Klokoty. Der Wallfahrtsort Klokoty liegt am Rande der Stadt Tábor in Richtung Písek. Die malerische architektonische Anlage wurde von Benediktinern in den Jahren 1701 - 1730 erbaut. In der Mitte steht die einschiffige Marienkirche, die 1708 vollendet wurde. In den folgenden Jahren wurden die Wenzels- und die Josefskapelle hinzugebaut. Der trapezförmige Raum, in dem sich die Kirche befindet, ist von Säulengängen umgeben - gewölbten Umgängen mit nach innen geöffneten Arkaden, dagegen nach außen abgeschlossen und durch ein Haupttor an der Ostseite zugänglich. In den Ecken sind oktogonale Kapellen, deren Türme mit reichen Barocklupelln gedeckt sind. Im Westteil der Säulengänge befindet sich die Johann-von-Nepomuk-Kapelle mit reicher Stuckverzierung.